Kunstkalender Pottikonen 2025 – Februar
Als Kalenderblatt für den Februar haben wir den Pulsfühler ausgewählt, weil die sensible Geste gut zum langsamen Erwachens des Frühlings passt.
„Der Pulsfühler“ hat eine ziemlich lange Entstehungsgeschichte. Die Idee zur Skulptur ist aus dem Motiv des „Schneckenmanns“ hervorgegangen, der lange Zeit nur in Form von Skizzen und Zeichnungen existierte.
Im Vergleich zum Pulsfühler ist die Skulptur des Schneckenmanns noch unvollendet. Seine Skulptur ist allerdings auch um einiges größer als die des Pulsfühlers.
Der Schneckenmann steht aufrecht da. Er wirkt eher weltvergessen und vollkommen ins Detail versunken da sein Blick den innersten Punkt der Spirale des Schneckengehäuses einer Schnecke fixiert, die ihm gerade das Handgelenk herunter kriecht, dort, wo man den Puls fühlt.
Der Pulsfühler hingegen hat sich äußeren Impulsen bereits entzogen. Er hat die Augen geschlossen und nimmt mit kleiner Geste an sich selbst eine Introspektion vor.
Die Figur steht auf dem Sockel einen Schritt aus der Mitte heraus, wo sie konzentriert innehaltend, dem Betrachter gegenübersteht.
Blind ertastet der Zeigefinger der rechten Hand den Puls der linken Hand.
Die vor dem Körper agierenden Arme betonen die vertikale und horizontale Achse der Skulptur.
Am Punkt der Berührung zwischen Zeigefinger und Handgelenk entsteht ein jäher Richtungswechsel von der waagerechten Linienführung des einen Arms zur senkrechten Linie des anderen Arms. Dadurch entsteht ein 90° Winkel, der optisch den Eindruck eines Pulsschlages wieder gibt, analog der grafischen Darstellungen von Herzspannungskurven √.
Das Thema des Pulsfühlers ist ein sehr persönliches, denn es geht darum, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen um inne zu halten um sich in dem wachsenden Konsum und Wahnsinn des Alltags nicht in der Außenwelt zu verlieren, sondern dabei in Kontakt mit sich selbst zu bleiben.
