Heimat für Rhineheart
Das Kunstprojekt „Heimat für Rhineheart“ hat 2015 im Rahmen der Duisburger Akzente als bildhauerische Odyssee und Hommage an die Geschichte des Weißwals im Rhein begonnen. An verschiedenen Orten der Stadt Duisburg ist im öffentlichen Raum und im Dialog mit Besuchern und Bewohnern der Stadt, die Büste eines auftauchenden Weißwals entstanden, die seit 2016 einen festen Standort im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg Ruhrort hat, wo im Rahmen der dortigen Führungen, seine beeindruckende Geschichte erzählt wird.
Ein Denkmal für den Weißwal im Rhein
Am 14. Juni 1966 löste das Auftauchen eines Weißwals vor dem Bonner Regierungsgebäude eine politische Debatte über die katastrophale Qualität des Rheinwassers aus. Der von Altöl und Hautekzemen gezeichnete Wal wurde nach vierwöchiger Odyssee im Niederrhein zum Thema der Berichterstattung. Er markiert inmitten der Blütezeit des Wirtschaftswunders einen Wendepunkt für ein neues Umweltbewusstsein.
Seine Geschichte, die durch die Treibjagden des damaligen Direktors des Duisburger Zoos, Dr. Wolfgang Gewalt, die Öffentlichkeit erregte, zählt zu einer der spannendsten am Niederrhein.
Als Fremdling aus dem Polarmeer gewann der Wal binnen weniger Wochen die Solidarität der Menschen in der Region, was letztlich dazu führte, dass die Jagd auf ihn eingestellt wurde. Gegen den Strom erreichte er das Bundeshaus in Bonn, wo er eine tief beeindruckte Menschenmenge zurückließ, bevor er von dort den Weg zurück ins offene Meer fand.
Noch im selben Jahr folgten Beschlüsse zur Reduzierung industrieller Abwässer und die ersten Umweltschutzgesetze der Bundesrepublik wurden verabschiedet.
„Heimat für Rhineheart“ ist der Geschichte des Weißwals gewidmet. Die lebensgroße Büste, die in Anlehnung an die Reise des Wals, als bildhauerische Odyssee an verschiedenen Orten in Duisburg umgesetzt wurde, soll vergrößert und am Rheinufer einen Standort bekommen.
Der Wal soll dort wieder auftauchen, wo er am 18. Mai 1966 erstmals gesichtet wurde.
Angeregt durch anhaltende Diskussionen zum Thema Fracking in NRW entstand 2014 die Idee, mit einem Kunstwerk an die Ereignisse und das politische Umdenken zu erinnern, das damals das Auftauchen des Wals ausgelöst hat.
Mit festem Standort am Rhein soll „Rhineheart“ ein nachhaltiges und freundliches Symbol für den Umweltschutz repräsentieren. Ein Kunstwerk, das einen optimistischen Blick in die Zukunft wagt.