Die große Liegende
Die Skulptur der großen Liegenden, die 2008 entstand, ist eine Auftragsarbeit, bei der mir mein Auftraggeber, abgesehen von der klaren Vorstellung einer „Liegenden“, fast uneingeschränkte Freiheit bei der Art und Weise der Umsetzung gelassen hat.
Dass die Skulptur trotz ihrer Größe etwas Nixenhaftes besitzt, mag daran liegen, dass sie nach unzähligen Körpern von Walen, Delphinen und anderen Meerestieren, die ich bis dahin schon gemacht hatte, meine erste skulpturale Darstellung des menschlichen Körpers werden sollte.
Schon aus diesem Grund habe ich mich zunächst einmal kunstgeschichtlich recht ausführlich umgeschaut und mich mit dem Thema des Aktes innerhalb der Bildhauerei angefreundet.
Nach der Recherche folgten dann sehr ausführliche zeichnerische Entwürfe und schließlich einige Fotosessions, bei denen mir mehrmals eine sehr gute Freundin und meine beiden Schwestern Modell gelegen haben.
Im Anschluss daran folgten drei Vormodelle über die ich mich der heutigen Form der Skulptur angenähert habe.
In der Entstehungsphase der „Großen Liegenden“ habe ich auch meine Bewunderung für Wilhelm Lehmbruck, Henry Moore und Aristide Maillol noch einmal vertieft. Ihre Werke haben mir an einigen entscheidenden Stellen bei der Entstehung dieser, aber auch späterer Skulpturen weitergeholfen.
Da ich von Anfang an wusste, dass die Skulptur eine ca. 3 Meter große Bronze für den Außenbereich werden würde, schwebte mir schon recht früh das Bild einer Riesin vor.
Diese, so war meine Vorstellung, solle völlig entspannt daliegen und mit einer in sich ruhenden Gelassenheit in die umliegende Natur schauen.
Ich hatte die Idee, dass ihre überlebensgroße physische Präsenz, so zu einem Ausdruck innerer Größe wird.
Bronzeguss der großen Liegenden
„Die große Liegende“, 2008, Bronze, 301 x 75 x 120 cm