Zeichnung / Freie Grafik

In dieser Galerie befinden sich neben allerlei freien Einzelarbeiten auch ganze Serien von Pinselzeichnungen, Skizzen und Studien zu Ideen oder Skulpturen, die ich gemacht habe.
Im Bereich Zeichnung und Freie Grafik fühle ich mich wohl und zuhause.
Eine locker und flockig aufs Papier gebrachte Zeichnung offenbart in meinen Augen sehr häufig das ursprünglichste künstlerische Potential.

1994 erhielt ich nach meinem Grundstudium zum Kommunikationsdesigner für meine Arbeiten im Fach „Freie Grafik und Zeichnung“ ein Stipendium für einen sechs monatigen Studienaufenthalt in Paris.
Während ich die kulturelle Kornkammer Frankreichs in dieser Zeit in vollen Zügen auskosten konnte, war mir das total elitäre Schulsystem dort ein Greul.
Künstlerisch war der Aufenthalt für mich aber dennoch prägend. Rückblickend betrachtet habe ich dort einige Weichen für meinen späteren Weg als freischaffender Künstler gestellt. Auch den zur Bildhauerei übrigens, da mein graphisches Werk wohl damals schon gut erkennen ließ, da waren sich meine Pariser Professoren einig, dass ich eigentlich ein Bildhauer sei.

Mein „Chambre de bonne“ in Paris, war das typische Zimmer eines ehemaligen Dienstmädchens. Es lag im 7. Stockwerk unterm Dach eines Hauses auf dem Boulevard Exelmans, im16. Arrondissement der Stadt.
Mit 8 Quadratmetern Grundfläche und drei schrägen Außenwänden, war es winzig, bot aber vom Dach aus einen traumhaften Blick über ganz Paris.

Noch während meiner Zeit in Frankreich habe ich mit Studien und grafischen Arbeiten für einen Studiensabschluss zum Thema „Badekultur im Ruhrgebiet“ begonnen.
Da passte es eigentlich gut, dass Akt Malen zu den Pflichtveranstaltungen der Akademie gehörte. Leider war ich ausgerechnet in diesem Fach immer richtig schlecht. Es ist mir nie gelungen unter Zeitdruck die Zeichnung eines Modells befriedigend aufs Papier zu bringen. Ich habe daher in Paris damit angefangen, die Nacktstudien für meine Szenen von Badenden, gänzlich aus dem Kopf zu zeichnen.
Was das Studieren von Bildern und Darstellungen von Badenden angeht, sind die Museen in Paris natürlich eine echte Goldgrube. Ich habe dort u.a. Paul Cezanne für mich entdeckt, besonders sein Werk von Aquarellen, das mir vor Paris nicht so bekannt war.
Die Luftigkeit seiner kolorierten Zeichnungen von menschlichen Körpern hat mich zutiefst berührt. Sie besitzen eine solche Zartheit und Schönheit, die fast ans Ätherische grenzt.
Wenn ich heute beim Malen gern auf alte, schrömmelige Pinsel zurück greife, die gebrochene und offene Kontouren hervorbringen, dann geht dies auch auf mein damaliges Verstehen der Malerei von Cezanne zurück.

Das Vorhaben mein Studium mit dem Thema „Badekultur im Ruhrgebiet“ abzuschließen, habe ich schließlich aufgeben müssen. Stattdessen habe ich mich dann tatsächlich der Bildhauerei zugewandt. Einige Bilder meiner Pariser Badenden, sind aber in dieser Galerie zu sehen.

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Wachsmalstift auf Papier