Halt durch, Lurch!

„Halt Durch, Lurch!“ ist eine Skulptur, die 2008 anlässlich des internationalen Jahres der Amphibien für das Löbbecke Museum / Aquazoo Düsseldorf entstanden ist.
Die bildhauerische Arbeit begann während der Museumsnacht in Düsseldorf vor den Augen der Besucher.
Nach ihrer Fertigstellung konnte die Skulptur im Jahr darauf abgeformt und in Bronze gegossen werden. Seitdem hat sie vor dem Eingang des Tropenhauses des Museums ihren festen Standort. Der Titel der Skulptur liefert einen Hinweis auf den Status der Bedrohung innerhalb der Welt der Lurche. Mit der Aktion zur „Nacht der Museen“ im Jahr 2008, verfolgte das Museum u.a. das Ziel, die Besucher darüber und über Möglichkeiten zum Schutz der Arten zu informieren.
Bei der Nachzucht bedrohter Amphibien ist der Aquazoo seit vielen Jahren sehr erfolgreich und wurde für diese Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet.
Ein Schwerpunkt der Amphibienausstellung ist, über die weltweite Verbreitung des Chitridpilzes (Batrachochytrium dendrobatidis) aufzuklären, die in der Welt der Lurche, die tödlich verlaufende Pilzerkrankung Chytridiomykose auslöst.
Die beispiellose Dezimierung von Amphibienarten, die zum Großteil auf die Krankheit zurückgeht, ist in Fachkreisen unter dem Begriff „Global Amphibian Decline“ (weltweiter Rückgang der Amphibien) bekannt. Bereits ein Drittel aller Amphibienarten wird von Wissenschaftlern als vom Aussterben bedroht eingestuft. 

Die Erkrankung trat erstmals Ende der achtziger Jahre in Südafrika und in Australien auf. Durch den Handel mit Amphibien verbreitete sie sich in den Jahren darauf von dort aus weiter. Ausgang der Epidemie waren aller Wahrscheinlichkeit nach Labore und Krankenhäuser, in denen Krallenfrösche gehalten wurden. Die Haut dieser Tiere benötigte man bis zur Erfindung chemischer Tests, für den Nachweis von Schwangerschaften. Während Krallenfrösche selbst weitgehend immun gegen den Pilz zu sein scheinen, spielte diese Art doch bei der Verbreitung der Pilzsporen auf andere Amphibienpopulationen eine wesentliche Rolle.
Die in Gefangenschaft gehaltenen Frösche wurden durch den erfolgreichen Einsatz der chemischen Schwangerschaftstests bald für den Menschen überflüssig.
Vielerorts wurden die Tiere daher ausgewildert und verschleppten so die Pilzsporen in Tümpel, Gewässer und Feuchtbiotope, die sie mit anderen Amphibienarten teilten.

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„Kleiner Lurch halt durch“
Bronze, 2021, 25 x 10,2 x 6,5 cm, Edition 100
„Halt durch Lurch II“
Bronze, 2021, 63,5 x 26,3 x 17,5 cm
„Kleiner Lurch“
2008, 29 x 9,5 x 12,5 cm