Monkey-Man

Unter diesem Titel entstand die erste Ausstellung, bei der ich die Imbissschale, die mir jahrelang beim Malen zum Mischen der Farben gedient hatte, als formschönen Untergrund für meine Bildwerke eingesetzt habe.
In unzähligen Größen und Formen erhältlich, liefert der Imbissteller, mit seiner Barock anmutenden Zierleiste, den Rahmen für das Motiv quasi gleich mit.
Es entsteht ein kleines, vollwertiges Readymade, das besonders hier im Ruhrgebiet ein gewisses Lokalkolorit besitzt und sich irgendwo zwischen Malerei und Objektkunst im Dunstkreis der Popart wohl fühlt.
Meine „Monkey-Man“ Phase, beschreibt einen ganzen Schaffenszyklus von Bildern.
Die Pappteller, von denen uns in den Städten täglich unzählige als Einwegartikel begegnen, bilden hier einen Kontrast zu den detailliert mit Ölfarben abgebildeten Menschenaffen, die wir Menschen inzwischen durch ein fragwürdiges Selbstverständnis an den Rand der Ausrottung gebracht haben.
Im Vergleich dazu ist die Imbissschale zu einer Ikone unserer Wegschmeiß- und Fastfood Gesellschaft geworden. Sie hat sich einen festen Platz in unserem Alltag erobert und ist hier kaum noch wegzudenken.
Hinter Glas und Rahmen wird sie gar zum Kunstobjekt aus dessen Mitte uns ein Affe nach dem Nächsten an die anatomische und genetische Verwandtschaft erinnert.
Auf teilweise humorvolle, teilweise fast philosophische Art und Weise scheinen uns die Affen, als Spiegelbild unserer Art dazu aufzufordern, den Status und die Entwicklung der eigenen Art und Kultur zu überprüfen.

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Monkey Man, Öl auf Imbissschale, 20,5 x 16,5 cm, 2018